Mit Leihwagen und Fahrrad im Gepäck


Argentinien und Chile

TEIL 8



39. Tag, 26.12.2017

Am 2. Weihnachtsfeiertag, hier wird gearbeitet, hat sich nun doch eine Änderung und Lösung meines Weiterkommens ergeben.  Ich leihe mir einen VW Gol und packe das Fahrrad ins Auto. Das Auto kann ich an meinem Zielort Puerto Montt wieder abgegeben, in vier Wochen. Ein Vertreter der Firma fliegt nach Puerto Montt und ich übergebe das Fahrzeug das zurück nach Rio Gallegos gefahren wird. Teuer? Ja, aber wenn ich schon mal hier bin möchte ich die Reise irgendwie fortsetzen.

So werde ich meine Reiseroute wie geplant einhalten können, der Wind soll kräftig den Golf schütteln, aber mich nicht fast vom Fahrrad herunterblasen. An bestimmten Orten werde ich Touren mit dem Fahrrad unternehmen, so habe ich es mal angedacht.

Diese Entscheidung ist einerseits bedauerlich, aber ich muss mich den Umständen anpassen, seit Tagen nun plagte mich dieser kräftige Wind und die fehlenden Versorgungsstationen, mit dem Auto sieht das alles ganz anders aus. Trotzdem sollte man den Tank immer voll halten!
(alte Regel, die wir in Somalia stets befolgten)

Natürlich hatte ich nun ein bisschen Zeit die Stadt zu besichtigen, musste ja die Agentur zu Fuß finden, schon am 25. machte ich mich auf den Weg, wieder am 26. morgens und schließlich zur Übernahme noch einmal abends.

Abends verstaute ich das Rad schon einmal im Auto, ich musste nur das Vorderrad herausnehmen.
Auf dem Weg durch die Stadt fand ich auch einem neuen Fahrradhelm - ein Zeichen!

Ich war sehr froh, dass ich diese Möglichkeit gefunden hatte!




40. Tag 27.12.2017

Auf nach Ushuaia, bin um 9 Uhr losgefahren, gleich vor der ersten Polizeikontrolle stand ein jungen Paar mit Rucksäcken, leider konnte ich die zwei nicht mitnehmen - hatte ja nur noch meinen Beifahrersitz frei. Ich sah sie mehrmals an den Grenzstationen wieder, sie hatte eine Mitfahrgelegenheit gefunden.

An diesem Tage war es recht windstill, ich dachte mir schon, ich hätte auch mit dem Rad diese Strecke bewältigen können, nur zuächst, nun saß aber im Auto. Die Strecke wunderschön, Schiff auf Terra Del Fuego, Richtung San Sebastian Steinstraße.
Zweifache Kontrolle, zweifacher Grenzübergang im Laufe des Tages -Argentinien – Chile und wieder Argentinien, das bedeutete, aussteigen, sich anmelden, verschiedene Schalter durchlaufen. Letztlich aber erträglich.

Bei Rio Grande nahm ich einen 25 Jährigen mit, Iwan, der aus Ushuaia stammt. Er konnte mir viel über den anstehenden Wechsel der Natur mitteilen. Wir verließen ja die trockene Pampa mit ihrem Grasland, Schafen und Guanakos und zunehmend tauchten zunächst Bäume mit viel Flechtenbewuchs auf – Feuchtigkeit – näher Ushuaia nahm der Flechtenbewuchs ab, die Straße war von Wald umgeben.

Iwan zeigte mir noch die Strandpromenade von Ushuaia mit alten Schiffen und drei Kreuzfahrtschiffen, jede Menge an Touristen.
Erst gegen 24 Uhr kam ich an einen öffentlichen Zeltplatz, man konnte dort sein Zelt aufstellen, sonst gab es weder Toilette noch Wasser.

Dieser Platz liegt an einem Ausflugsziel, „Tren Fin del Mundo“  oder der südlichste Zug der Welt. Er fährt 7 Kilometer in den Nationalpark Terra del Fuego, am „Bahnhof“ gab es auch morgens Kaffee und eine Toilette - übrigens noch wenige Kilometer weiter und die lang befahrene Rute 3 endet hier.

Iwan wurde am nächsten Tag ebenfalls zu meinem Fremdenführer, er bot sich an.















41. Tag, 28.12.2017

Es war ausgemacht, dass Iwan mit mir heute den Tag verbringt, er wolle sich als Fremdenführer einbringen und mich freute es.
Da er zunächst nicht zur ausgemachten Zeit anradelte, stieg ich in den Zug ein und fuhr die 7 Kilometer in den Nationalpark.
Zwei Stunden dauerte die Fahrt. Die Zugstrecke wurde von Gefängnisinsassen gebaut, einem ehemaligen Gefängnis in dieser Gegend – später als touristische Attraktion wieder erstellt.

Kurz vor der Abfahrt erschien Iwan, er machte nun eine Tour mit seinem Bike und wir trafen uns später wieder und besuchten gemeinsam einen in der Nähe liegenden Gletscher.

Abend schlief ich auf einem weiteren Zeltplatz, der hatte Wasser und Toilette.
Dusche gab es keine, der nette Herr des Platzes bot mir seine private Dusche an, was ich aber nicht annahm.


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42. Tag 29.12.2017 - in Punta Arenas

Fahr von Ushuaia nach Punta Arenas, sehr windig  und regnerisch, traf unterwegs auf einige Radfahrer, nach der Überquerung der Magellanstraße  ein stürmischer Seitenwind, aber ein schönes Gefühl nun endlich nach 26 Jahren wieder in Chile zu sein – chilenische Folklore als musikalische Begleitung.

43. Tag – 30.12.2017 - in Punta Arenas

Mitten in der Stadt wohnend erledigte ich einiges. Haare mussten auch mal wieder geschnitten werden. Einen Adapter für Chile, den hatte für das Notebook nicht dabei und chilenische Pesos sollte ich nun auch haben.

Abendessen in der Nähe des Meeres – dort gibt es einige gute Restaurants. Ich war in einem mit interessanter Innenausstattung, Grüße von allen Leuten. die wohl das Lokal besuchten, Geldscheine aller Länder an der Wand … . Werde heute morgen Abend noch Fotos machen, habe mir dort einen Platz reservieren lassen.










Freiburg Feuerland: Wie kommt man von meiner Geburtsstadt hierher? - Mit dem Bus!


44. Tag, 31.12.2017 - Fahrt Forte Bulnes entlang der Magellanstraße

Besuch einer Wehranlage aus alter Zeit, die natürlich im Laufe des letzten Jahrhunderts renoviert wurde. Vor fast 26 Jahren hat man das Fort ohne Eintritt besuchen können, heute ist das recht teuer – 19 Euro. Dann hatte ich noch einen Herren falsch verstanden und lief 2 Kilometer zum Fort, dort sah ich dann die Autos stehen, zurück nahm mich eine chilenische Familie mit.













F O R T S E T Z U N G - T E I L 9

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